Wie Sie Werks- und Engineering-Verlagerungen mit externer Unterstützung professionell managen
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Deutsche Automobilhersteller haben im vergangenen Jahr gut vier Millionen Pkw gebaut. Mehr als das Doppelte, nämlich fast zehn Millionen Fahrzeuge, liefen an ausländischen Standorten vom Band. Vor dem Hintergrund hoher Energie- und Personalkosten, aber auch durch den steigenden Wettbewerbsdruck in der Branche werden Werks- und Engineering-Verlagerungen auch in Zukunft eine wichtige strategische Option sein. Der Erfolg dieser Maßnahmen steht und fällt mit einer professionellen Planung und Umsetzung – vor allem dann, wenn externe Dienstleister und Berater eingebunden sind. enomyc-Autor Wolfram Hackbarth erläutert, worauf es dabei ankommt.

Sowohl Werks- als auch Engineering-Verlagerungen sind komplexe Projekte, die die Unternehmen vor große logistische, organisatorische und technische Herausforderungen stellt. Während es bei Werksverlagerungen in erster Linie um die Verlegung von Produktionsstätten oder einzelne Produktions- und Dienstleistungseinheiten geht, umfasst der Oberbegriff der Engineering-Verlagerung die Verlegung von Forschungs- und Entwicklungsprozessen an einen anderen Standort.

Beide Maßnahmen sind mit nicht unwesentlichen Risiken verbunden. So birgt jede Verlagerung das Risiko von Produktionsverzögerungen oder gar Ausfällen. Das kann hohe Kosten nach sich ziehen. Bei Engineering-Verlagerungen besteht zudem die Gefahr, dass wertvolles Wissen verloren geht, wenn Mitarbeitende nicht ausreichend in den Prozess integriert sind oder entlassen werden. Häufig kommt es auch zu Qualitätsrisiken, weil sich die Reproduktion von gewohnten Qualitätsstandards an neuen Standorten als schwieriger erweist als zunächst angenommen. Insbesondere in der Auslaufphase der Produktions- oder Engineering-Einheit, die geschlossen werden soll, sind außerdem oft Qualitätsmängel zu beobachten. Last but not least gibt es rechtliche und kulturelle Barrieren, deren Implikationen nicht unterschätzt werden dürfen – vor allem dann, wenn es um internationale Verlagerungen geht.

Wie Unternehmen von der Zusammenarbeit mit externen Partnern profitieren


Viele Automobilhersteller haben weder die Ressourcen noch die Expertise, die für komplexe Verlagerungsprojekte erforderlich sind. Deswegen spielen externe Berater und Dienstleister hier eine entscheidende Rolle. Die Einbindung solcher Partner ist aber weit mehr als ein notwendiges Übel. Der neutrale, externe Blick auf den Verlagerungsprozess hat nach unserer Überzeugung mehrere handfeste Vorteile.

So verfügen externe Berater in der Regel über fundiertes Spezialwissen und langjährige Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Werks- und Engineering-Verlagerungen. Sie kennen die potenziellen Stolpersteine und wissen, wie sie am besten zu umgehen sind. Zudem sind sie durch Erfahrungen aus verschiedenen Projekten und Industrien mit Best-Practices vertraut. Und während interne Teams oft betriebsblind sind, bieten externe Berater eine objektive Perspektive auf den Verlagerungsprozess. Sie können Schwachstellen identifizieren, die intern möglicherweise übersehen werden. Zudem sind sie durch ihre Unabhängigkeit in der Lage, schneller unangenehme, aber notwendige Entscheidungen herbeizuführen.

Die Verlagerung eines Produktions- oder Engineering-Standorts erfordert außerdem oft zusätzliche Ressourcen in Form von Arbeitskräften oder technologischen Lösungen. Externe Dienstleister bieten diese Ressourcen bedarfsgerecht an und können schnell skalieren, wenn es das Projekt erfordert. Schließlich können externe Berater Risiken dank ihrer Erfahrung und ihres spezialisierten Know-hows frühzeitig erkennen und managen. Durch den Einsatz erprobter Projektmanagementmethoden wie agile Planung oder Lean Management-Methoden stellen sie sicher, dass das Projekt den geplanten Zeit- und Kostenrahmen einhält.

Zudem verfügen spezialisierte Partner über ein Netzwerk von Experten, das sie im Bedarfsfall zusätzlich flexibel einbinden können. Das kann besonders wertvoll sein, weil den Beteiligten oft erst im Laufe eines Verlagerungsprojektes bewusst wird, dass viel mehr Ressourcen nötig sind, um das Projekt sicher zu steuern. Dann ist es hilfreich, zusätzliches Personal schnell und unbürokratisch einbinden zu können.

Planung, Kommunikation, Schulung und laufende Überwachung: So wird die Verlagerung zum Erfolg

Die Einbindung externer Unterstützung ist an sich aber noch keine Garantie für eine erfolgreiche Werks- und Engineering-Verlagerung. Folgende weitere Faktoren sollten berücksichtigt werden:

  • Frühzeitige Planung: Je früher die Planung einer Verlagerung beginnt, desto besser lassen sich Risiken minimieren und Chancen nutzen. Dabei sollte die Planung alle Unternehmensbereiche einbeziehen, von der Produktion bis zur IT.

  • Transparente Kommunikation: Der Verlagerungsprozess sollte umfassend kommuniziert werden – sowohl innerhalb des Unternehmens als auch gegenüber externen Partnern. Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen und verhindert Missverständnisse.

  • Schulung und Wissensmanagement: Insbesondere bei Engineering-Verlagerungen ist es wichtig, dass möglichst wenig Know-how verloren geht. Die Mitarbeiter an den neuen Standorten müssen umfassend geschult und in die Prozesse integriert werden. Digitale Wissensmanagement-Tools können den Wissenstransfer erleichtern.

  • Kontinuierliches Monitoring und Feedback: Der Verlagerungsprozess sollte kontinuierlich überwacht und optimiert werden. Regelmäßiges Feedback und eine flexible Anpassung an veränderte Umstände tragen dazu bei, dass das Projekt auch langfristig erfolgreich ist.

Fallstudien: Erfolgreiche Werksverlagerung durch enomyc Expertise

Wir haben in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Verlagerungen in der Automobilindustrie begleitet, sowohl innerhalb Europas als auch von Deutschland nach Osteuropa. Für viele Kunden spielte dabei neben dem strategischen Ansatz auch der Produktionskostenvorteil in diesen Zielländern eine zentrale Rolle. Durch die Verlagerung konnten sich die Unternehmen außerdem besser im osteuropäischen Markt positionieren.

Durch die Einbindung eines enomyc-Beraterteams konnte die Verlagerung jeweils reibungslos und professionell umgesetzt werden. Dank frühzeitiger Risikoplanung und kontinuierlichen Monitorings blieben sowohl die Produktionsqualität als auch die Lieferzeiten unverändert. Der Erfolg dieser Verlagerung hat im Ergebnis nicht nur die betreuten Unternehmen gestärkt, sondern auch gezeigt, wie wichtig externe Expertise in derart hochsensiblen Projekten ist.

Mit einem starken Partner steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Verlagerung

Globale Wettbewerbsfähigkeit, Kostendruck und Marktanforderungen zwingen Unternehmen der Automobilindustrie dazu, ihre Produktions- und Entwicklungsstandorte strategisch neu auszurichten und gegebenenfalls zu verlagern, um effizienter und flexibler zu werden. Um die damit verbundenen Risiken zu minimieren und den Prozess möglichst effizient zu gestalten, ist die Einbindung externer Partner oft unerlässlich. Sie bieten nicht nur das notwendige Spezialwissen, sondern auch die Objektivität und Flexibilität, die nötig ist, um Verlagerungsprojekte erfolgreich zu managen. Eine frühzeitige und umfassende Planung, transparente Kommunikation sowie kontinuierliches Monitoring sind weitere wesentliche Erfolgsfaktoren für eine professionelle Verlagerung. Unternehmen, die auf externe Experten setzen, sind nach unserer Erfahrung klar im Vorteil.

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