Kaum ein Statement von Unternehmensvertretern kommt derzeit ohne die Klage über fehlende Fach- und Führungskräfte aus. Während die Politik sich müht, Deutschland für Qualifizierte aus aller Welt attraktiver zu machen, werden die Folgen des Mangels immer spürbarer. Für Experten und Wirtschaftsvertreter ist er längst einer der größten Wachstumshemmnisse in unserem Land. „Lamentieren hilft nicht weiter, wir müssen das Heft selbst in die Hand nehmen“, so das Credo von enomyc-Autor Wolfram W. Hackbarth. Gesagt, getan. Für seine mittelständischen Kunden hat er ein Trainingsprogramm entwickelt, das Quereinsteiger in kurzer Zeit für ihre Aufgaben als Fach- und Führungskräfte fit macht.
Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) können in Deutschland aktuell rund 1,73 Millionen offene Stellen nicht besetzt werden – und zwar quer durch alle Branchen. Insbesondere viele kleine und mittelständische Unternehmen versuchen, den Personalmangel mit Quereinsteigern zu kompensieren. Das Problem: Viele dieser Mitarbeitenden sind kaum oder nur unzureichend für ihre Aufgabe qualifiziert.
In dieser Situation bietet unser „Step up-Training“ einen pragmatischen Lösungsansatz. Die Teilnehmenden bekommen darin in fünf komprimierten Trainingstagen das wichtigste Handwerkszeug für den beruflichen Alltag vermittelt. Teil des Trainings, das in kleinen Teams von etwa vier Personen durchgeführt wird, ist auch eine abschließende, standardisierte Erstbewertung der Teilnehmenden in ihrer Rolle als Fach- und Führungskräfte.
Der „Crashkurs für Quereinsteiger“ umfasst sieben grundsätzliche Bereiche der Mitarbeiterführung im industriellen Umfeld. Fachliches und organisatorisches Basiswissen aus der Industrie und zur Führung von Mitarbeitenden zählen ebenso dazu wie die Anwendung von Standardtools im betrieblichen Alltag. Dazu bilden etwa folgende Themen den Schwerpunkt:
- Wie bewerte ich meine Mitarbeitenden und Teammitglieder mithilfe einer Multi-Momentstudie?
- Wie führe ich mit Kennzahlen und Standards vor Ort in der Produktion?
- Wie reduziere ich nachhaltig Abwesenheitsraten und ertüchtige die Mitarbeitenden zur aktiven Problemlösungskompetenz?
- Wie motiviere ich zur Umsetzung komplexerer Optimierungsprojekte im Betriebsalltag in der Produktion und Produktionslogistik?
Weitere Module behandeln die Themen Führungsverhalten, Mitarbeiter-Rückkehrgespräche sowie die Bewertung von Teammitgliedern in ihrer Alltagsverantwortung. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden Techniken und Vorgehensweisen für Krisensituationen und Kritikgespräche. Abschließend findet eine strukturierte qualitative und quantitative Bewertung von Teammitgliedern und Vorgesetzten statt, in deren Rahmen individuelle Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken ermittelt und Personalprofilanalysen zur Erstbewertung von Führungskräften erstellt werden. Dazu kommen wichtige Hinweise durch den Coach zu praktischen Entwicklungsprojekten, die helfen, Defizite und Schwächen in den Mitarbeiter-Kompetenzfeldern zu kompensieren und zu verbessern.
Tipps und Tools für den Fach- und Führungsalltag
Durchgeführt haben wir das Step up-Training bereits bei verschiedenen Kunden aus ganz unterschiedlichen Branchen, darunter in vielen mittelständischen Betrieben des produzierenden Gewerbes, aber auch in Dienst- und Servicebereichen in der Instandhaltung, Wartung und Reparatur im Bereich regenerative Energien (Wind, Solar und Wasserstoff sowohl im On- und Offshore-Bereich).
Zielgruppen des Trainings sind Fach- und Führungskräfte, die aus anderen Unternehmen kommen und schnell in die eigene Organisation integriert werden müssen, aber auch interne Schlüsselspieler und Kompetenzträger mit viel Erfahrung im eigenen Unternehmen, die einen internen Querwechsel erforderlich machen. Auch bei Verlagerungen von Produktionsanalgen oder Fertigungsprozessen ins Ausland ist das Training eine große Hilfe, wenn es darum geht, die Betroffenen für ihre neuen Aufgaben zu qualifizieren.
Die Teilnehmer sind in der Regel hoch motiviert und sehr offen, aufmerksam und dankbar, die wichtigen neuen Führungs-Tools schnell zu erlernen und von der langjährigen Industrieerfahrung eines Coachs zu profitieren. Oft sind es auch Quereinsteiger aus der Wartung-/ Instandhaltung und Logistik, die durch diese „Schnellbleiche“ das Kleine 1x1 des Produktionsmanagements oder der Servicesteuerung kennenlernen.
Im Modul Basiswissen erlernen die Teilnehmenden zunächst die 20 wichtigsten Begriffe aus der Welt der Lean Production und erfahren, was sich hinter Schlagworten wie Kundentakt, TPM, Kaizen, PDCA, 5S oder OEE verbirgt. Vermittelt werden nicht nur die Begriffe und dahinterstehenden Konzepte und Tools, sondern auch ihre Anwendung im betrieblichen Alltag. Alle Begriffe werden im Detail anhand vor Praxisbeispielen der Teilnehmer im Detail verinnerlicht.
Auch das Modul zu Standardtools im zweiten Teil orientiert sich stark an den Anforderungen in der Praxis. Die Teilnehmenden erstellen nach kurzer Unterweisung durch den Coach den individuellen Wertstrom ihres leistungswirtschaftlichen Verantwortungsbereichs. Damit erwerben sie neue Kompetenzen, indem sie ihren Mitarbeitenden Tools weitergeben oder komplexe Problemstellungen mithilfe einer speziellen Prozess-Symbolik und kompakten Darstellung schnell und einfach erklären können. Das macht schnell und für jeden nachvollziehbar deutlich, an welchen Stellen es Handlungsbedarf gibt und wo Engpässe oder Verluste (Waste) in den organisatorischen und technischen Abläufen entstehen.
Grundlegendes Managementwissen wie die Frage, wie sich Ziele definieren und mithilfe geeigneter Maßnahmen operationalisieren lassen, sind nicht nur „en passant“ Teil des Lehrplans, sondern werden etwa auch in Form des standardisierten Problemlösungsprozesses nach dem PDCA-Schema (Plan, Do, Check, Act) vermittelt. Die Nutzung von Status-Blättern hilft den künftigen Fach- und Führungskräften dabei, den qualitativen und quantitativen Umsetzungsstand ihrer Projekte transparent zu machen und den einzelnen Aufgaben Kapazitäten und entstehende Kosten zuzuordnen. Außerdem lassen sie sich nutzen, um die notwendigen Maßnahmen an die Mitarbeitenden zu kommunizieren und diese damit eng in die Umsetzung zu integrieren. Eine Personalmanagement-Matrix erleichtert außerdem die Identifikation von Leistungsträgern im Team.
Selbstführung und Führung von Teams
Wie entwickele ich mich selbst als Führungskraft weiter? Wie kann ich Andere coachen und dazu beitragen, dass sich alle kontinuierlich weiterentwickeln? Darum geht es in dem Teil des Step up-Trainings, der sich mit Lean Leadership beschäftigt. Die Diskussion über Führung durch Beispiele, vorbildliches Verhalten, Respekt, Anerkennung und Verständnis für grundlegende Prinzipien, Standards und Ziele nehmen dabei großen Raum ein, weil sie nach unserer Überzeugung essenziell für ein verantwortungsvolles und leistungsorientiertes Führungsverständnis sind.
Im vierten Modul lernen die Teilnehmenden Leitfäden und Checklisten zur Gesprächsführung mit Mitarbeitenden kennen, die aus krankheits- oder anders bedingten Abwesenheiten ins Unternehmen zurückkehren. Um eine möglichst objektive Bewertung von Beschäftigten geht es in Teil fünf, Teil sechs befasst sich mit der Steuerung von Teams in Krisensituationen und Erfolgsfaktoren der Kommunikation.
Den Abschluss des Management-Schnellkurses bildet eine strukturierte Bewertung von Teamleitern und Vorgesetzten: Wer eignet sich als Führungskraft? Wer hat kommunikative Schwächen? Wo fehlt es an Zukunfts- oder Ergebnisorientierung? In vielen Kundenprojekten führte die Analyse unter anderem dazu, dass der Bereich eines Teamleiters unter neuer Führung reorganisiert werden musste, während die Aufgabenbereiche von drei weiteren Teamleitern erweitert wurden.
Ob die Teilnehmenden die zentralen Inhalte verstanden haben und in ihren Arbeitsalltag „übersetzen“ können, zeigt eine Prüfung. Dazu senden die Teilnehmenden ihre Antworten auf zwölf Fragen zu den einzelnen Themen per Mail an den Referenten zur Bewertung zurück.
Pragmatisch, praktisch, gut: Wie Beschäftigte und Unternehmen das Training bewerten
Die Teilnehmenden bekommen in diesem Training in komprimierter Form und branchenübergreifend die notwendigen Basiskenntnisse, die sie brauchen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Die Trainingstage sind fordernd, aber durch die abwechslungsreichen Formate und interaktiven Sessions nach Angaben der Teilnehmer gut zu bewältigen.
Auch für die Unternehmensleitung liegen die Vorteile des Trainings auf der Hand. Wie uns verschiedene Kunden bestätigt haben, ist eine fundierte Erstbewertung von Führungskräften gerade vor dem Hintergrund ständig steigenden Produktivitäts- und Verbesserungsdrucks von herausragender Bedeutung. Insbesondere im Restrukturierungs- und Sanierungsumfeld sind die Führungskräfte der Schlüssel zum Erfolg. Das Training ist stark an den Anforderungen des betrieblichen Alltags ausgerichtet und schafft dadurch in kurzer Zeit spürbaren Mehrwert – sei es durch bessere Problemlösungen, einen niedrigeren Krankenstand oder eine leistungsorientierte und dabei stets wertschätzende Führung.
Keine Frage: Ein Fach- und Führungskräftetraining wie das erläuterte sind nicht „das“ Patentrezept gegen den sich seit Jahren abzeichnenden und immer deutlicher spürbaren Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Aber es kann für viele mittelständige Unternehmen insbesondere in der aktuellen Situation einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die wichtigsten Führungsaufgaben und Organisation kurzfristig zu stabilisieren und nachhaltig weiterzuentwickeln. Ein weiterer Vorteil: Jedes Unternehmen kann das Training durchführen, wann immer es nötig sein sollte. Das Warten auf entsprechende Maßnahmen von Behörden, Verbänden oder der Politik hat damit zumindest an dieser Stelle ein Ende.