Die Digitalisierung ist zum unverzichtbaren Bestandteil unseres Alltags avanciert. Für Verbraucher und Unternehmen gewinnt sie zunehmend an Bedeutung und treibt die Ansprüche aller gleichermaßen auf die Spitze.
Neben den gigantischen Chancen und Märkten, welche die Digitalisierung bietet, stellt sie Unternehmen auch vor die vielleicht größte Herausforderung seit ihrem Bestehen. Ob Leistungen, Services oder Produkte: Innovation ist gefordert! Dazu schnelle Adaption und intuitive Bedienbarkeit.
Was beobachten unsere Digitalisierungsexperten bei enomyc? Welche sind die drei größten Fallstricke im Digitalisierungsprozess? Wie können Unternehmen sie rechtzeitig erkennen und wie gekonnt umschiffen?
Am Anfang des digitalen Transformationsprozesses steht das Bewusstsein und die Erkenntnis darüber, dass es um weit mehr geht, als nur um die Digitalisierung eines internen Prozesses. Wir raten Unternehmen aus eigener Erfahrung dazu, eine digitale Agenda anzufertigen, die den Start- und Zielpunkt der digitalen Transformation definiert. Ihr sollte eine umfassende Überprüfung des eigenen digitalen Reifegrads vorausgehen. Die Qualifikationen der Belegschaft, die Unternehmenskultur und Einstellung zur Digitalisierung sind dabei ebenso richtungsweisend wie die Dynamiken auf der Kunden- und der Wettbewerbsseite.
Mögliche Leitfragen sind: Ebnet unsere Unternehmenskultur den Weg für die Digitalisierung? Ist unsere Belegschaft qualifiziert und bereit? Werden die Bedürfnisse, die unsere Kunden augenblicklich haben, in den nächsten Jahren Bestand haben? Wird unser Produkt- oder Leistungsportfolio diese und auch veränderte Bedarfe umfassend erfüllen?
Dass viele Unternehmen die Maßnahmen für ihre digitale Transformation nur zögerlich angehen, ist nachvollziehbar. Einige stützen sich auf bewährte Prozesse mit dem Hinweis, dass bisherige Erfolge auch ohne die Digitalisierung eingefahren wurden. Während alles seinen gewohnten Gang geht, bahnen sich negative Tendenzen unterschwellig an und machen sich zudem nur an vereinzelten Stellen im Unternehmen bemerkbar. Diese schleichende Entwicklung erklärt, warum Unternehmen derartige Wandlungen selten als Frühwarnsignal für eine veränderte Nachfrage erkennen und sie nicht als richtungsweisend für die Weiterentwicklung der Firma und ihres Portfolios nutzen.
Hinzu kommt die Priorisierung des Tagesgeschäfts: Die Verantwortlichen legen den Fokus auf das aktuelle Geschehen und sind häufig nicht sensibilisiert, minimale bedrohliche Veränderungen zu erkennen, diese zu bewerten und mit originellen Maßnahmen auf sie zu reagieren. Negative Entwicklungen fallen zu spät auf und die Unternehmen verlassen sich häufig auf bislang bewährte Methoden – beispielsweise mit einer Erhöhung der Werbeaufwendungen oder der Schulung des Vertriebspersonals. Das Kapital wird so zunehmend ineffizient eingesetzt: Tatsächlich erzielen diese klassischen Maßnahmen in einem klar innovationsgetriebenen Umfeld nur noch geringe Effekte.
Wie ticken die Zielgruppen der Zukunft? Wie verändern sich die Märkte? Welche Entwicklungen betreffen Ihren Markt? Welche internen Prozesse können diesen Entwicklungen standhalten? Welche müssen digitalisiert werden?
Wir empfehlen Unternehmen, sich umfassend mit den Dynamiken im eigenen, und in fremden Märkten auseinanderzusetzen. Wegweisende Impulse können Unternehmen auch aus dem direkten Dialog mit ihren Kunden gewinnen. Setzen Sie auf Voice of the Customer (VOC): Gehen Sie aufmerksam mit den neuen, angepassten Bedürfnissen um und erfassen sie Trends und Tendenzen ihrer Zielgruppe beispielsweise direkt über Kundenumfragen.
Überprüfen Sie zudem Ihr Geschäfts- und Arbeitsmodell kritisch und mit einem klaren Blick auf die Zukunft: Welche Prozesse hemmen Ihr geplantes Wachstum in Anbetracht der äußeren Entwicklungen? Scheuen Sie nicht, sich mit einem mittelfristigen Out of Market-Szenario auseinanderzusetzen: Es liefert wertvolle Impulse und Insights für die digitale Transformation Ihres Unternehmens.
3. Die Angst vor dem Scheitern
Die digitale Transformation kann manchmal eine disruptive Veränderung im Unternehmen bedeuten, der oft mit Angst begegnet wird: Angst vor Künstlicher Intelligenz, die womöglich Arbeitsplätze ersetzt, Angst vor dem Umgang mit innovativen digitalen Technologien, die erst erlernt werden müssen, Angst, den globalen Anschluss zu verlieren, sollte sich das Unternehmen der digitalen Transformation verschließen. Auch wenn Angst bekanntlich ein schlechter Ratgeber ist: Wir begegnen ihr in unserem Berufsalltag sehr oft:
Das persönliche Versäumnis
Führungskräfte fürchten generell die Offenlegung von Defiziten im Unternehmen – mitunter auch, dass sie dafür verantwortlich gemacht werden, die digitale Transformation nicht eher vorangetrieben zu haben. Der Gedanke an das vermeintlich persönliche Versäumnis zögert einen entschlossenen, kreativen und umfangreichen Transformationsprozess weiter hinaus.
Komplexität der digitalen Transformation
Bei einer sehr vielschichtigen digitalen Roadmap kann sich der Transformationsprozess durchaus aufwändig gestalten: Immerhin wirft die digitale Transformation Fragestellungen auf, die sowohl die Marktentwicklungen mit den veränderten Konsumentenbedürfnissen betrifft, als auch die internen Organisationsstrukturen, die Qualifikationen der Belegschaft sowie die eigene Unternehmenskultur. Vielen Firmen graut so sehr vor der Komplexität ihrer digitalen Transformation, dass der Entwicklungsprozess stagniert.
Das Risiko des Innovationsführers
Wird letztendlich der Entschluss gefasst, einen neuen strategischen Weg zu beschreiten, ist das Risiko, welches die Innovationsführer eingehen, nicht zu unterschätzen. Denn obwohl Innovationsgewinne viele Entscheider locken, ist das Risiko, zu scheitern hoch. Die Zukunft ist generell nur schwer einzuschätzen, man arbeitet mit Hypothesen. Entscheidungen werden unter Ungewissheit und daher oft zögerlich getroffen. Genau diese Angst vorm Scheitern bremst das notwendige, entschlossene und kreative Vorgehen.
Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Bitkom Research und TCS investieren deutsche Unternehmen seit Covid verstärkt in ihre Digitalisierung. Die Pandemie habe zu einem regelrechten „Digitalisierungsschub” geführt, heißt es. Befragt wurden 955 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitenden: „75 Prozent der [...] befragten Unternehmen [...] haben ihre Investitionen in digitale Geräte, Technologien und Anwendungen erhöht”, so die Umfrageergebnisse.
Die digitale Transformation und Verankerung von Innovation setzen ohne Frage eine intensive konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Unternehmen voraus, aber auch Mut und Freude an der Veränderung. Nutzen Sie die Krise, um Ihr Unternehmen zu überprüfen. Stellen Sie interne Teams zusammen, um die Bedarfe zu eruieren. Ziehen Sie gegebenenfalls externe Digitalexperten zurate, um bewährte Prozesse und innovative Technologien in Augenschein zu nehmen.
Bedenken Sie zu jeder Zeit, dass die gewonnenen Erkenntnisse und Möglichkeiten ohne Umsetzung wertlos bleiben und, dass bei der Implementierung komplexer digitaler Transformationsprozesse Fehler passieren. Reibungslose Übergängen sind selten. Eine angemessene Risikobereitschaft und auch Fehlerkultur setzen die notwendige Kreativität und Geschwindigkeit frei, um Ihre digitale Transformation zielführend voranzutreiben.
Dieser Artikel wirft nur ein Schlaglicht auf den Prozess der digitalen Transformation. Welche Themen beschäftigen Sie rund um die digitale Transformation Ihres Unternehmens? Lassen Sie uns diese gemeinsam durchdenken. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!